25.03.2015 - Presseinfomation

Pressemitteilung: Protest gegen Neonazi-Demonstration und rassistische Hetze in Halle am 22. März 2015

Unter dem Motto „Rassismus entgegentreten - Everbody’s welcome“ hat die Initative Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage am vergangenen Sonntag gegen einen rassistischen Aufmarsch im Stadtteil Silberhöhe protestiert. Über 400 Menschen schlossen sich dem Aufruf des Bündnisses an. Darin heißt es u.a. „Wir nehmen es nicht hin, wenn Menschen diskriminiert und ausgegrenzt werden. Wir lassen es nicht zu, dass Rassismus und Menschenverachtung ungestört artikuliert werden können. Wir zeigen uns solidarisch mit den Betroffenen rassistischer Ausgrenzung und Gewalt.“ Sowohl eine Bühne mit buntem Programm und Möglichkeiten zur Begegnung am Anhalterplatz als auch eine Demonstration sollten dies deutlich machen.


Seit Monaten kommt es im Stadtteil Silberhöhe zu Anfeindungen und Übergriffen gegenüber zugezogenen Roma und Flüchtlingen. Vornehmlich wird diese Stimmung von Anhängerinnen und Anhängern der sogenannten Brigade geschürt. Aber auch „ganz normale“ Bürger reihten sich am Sonntag in den Aufmarsch der Nazis ein oder zeigten ihre Zustimmung zu den rassistischen Inhalten am Rand der Demonstration. Aus einem Fenster wurde beispielsweise eine Fahne der NPD gehisst.

„Umso mehr freuen wir uns über Bewohner_innen der Silberhöhe, die durch ihre Teilnahme am demokratischen Protest zeigten, dass sie mit rassistischer Hetze nicht einverstanden sind.“ so eine Sprecherin des Bündnisses.

Zwar musste der Auftakt des Neonaziaufmarsches aufgrund einer Platzbesetzung des Bündnisses verlegt werden, jedoch konnten letztlich etwa 200 Personen unter Parolen wie „Frei, Sozial und National“ und „Wir wollen keine Asylantenheime“ durch die Straßen des Stadtviertels laufen.

Zahlreiche Gegendemonstrant_innen versuchten zwar sich den Neonazis auf deren Route entgegenzustellen wurden dabei aber durch unverhältnismäßige und teilweise gewalttätige Aktionen der eingesetzten Polizeikräfte gehindert.

Zuvor hatten Aktivist_innen einer „Gruppe gegen deutsche Normalität“ mit einer zeitweiligen Besetzung des ehemaligen Regierungsgebäudes im Paulusviertel auf die prekäre Lage für Flüchtlinge und Roma im Stadtteil Silberhöhe aufmerksam gemacht. Das Bündnis Halle gegen Rechts begrüßt diesen Protest als Form des zivilen Ungehorsams und schließt sich den Forderungen nach Unterbringung der Geflüchteten in menschenwürdigen dezentralen Unterbringungen und konfliktärmeren Stadtteilen an.


Für die Richtigkeit
Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage               
im Reformhaus Halle e.V.
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Telefon: (0345) 279 807 – 10
www.halle-gegen-rechts.de

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