Am 12. Mai 1933 brannten auf dem Universitätsplatz Bücher von jüdischen, linken, demokratischen oder schlicht abweichenden Autor:innen. Das war das Ergebnis der Propagandakampagne „Aufklärungsfeldzug wider den undeutschen Geist“ des NS-Regimes, die bereits zuvor im gesamten nationalsozialistischen Deutschland an zahlreichen Orten in öffentlichen Bücherverbrennungen mündete. Die Kampagne wurde in Halle von zahlreichen Studierenden, Professoren, Studentenverbindungen und Stadthonoratioren begeistert aufgenommen. Insbesondere die Studentenschaft wartete nicht nur auf Anweisungen des Regimes, sondern ging darüber hinaus. So ist der „Hallesche Generalindex“, in dem zu verbrennenden Bücher aufgelistet wurden, umfangreicher als die reichsweiten Listen. Für die Autor:innen bedeutete das oftmals Verfolgung, Repressionen, Exil oder Tod. Die betroffenen Wissenschaftler:innen, die durch antisemitische und antidemokratische Gesetze noch nicht von den Universitäten vertrieben worden waren, erfuhren jetzt eine neue Welle von Gewalt. Viel zu viele konnten das Ende der NS-Herrschaft nicht mehr erleben. „Gedenken an den 90. Jahrestag der Bücherverbrennung in Halle vom 12. Mai 1933“ weiterlesen
Hans-Joachim Maaz und die extreme Rechte
Der Psychoanalytiker und ehemalige Chefarzt am Diakoniekrankenhaus Halle (Saale) sucht seit Jahren die Nähe der extremen Rechten, zuletzt beteiligte er sich auch an antisemitischen Demonstrationen als Redner und verbreitete selbst Verschwörungserzählungen. Am 30. Januar 2023 sollte er ihm Rahmen der „Montagsgespräche“ in der evangelischen Paulusgemeinde auftreten. Nach öffentlicher Kritik, auch durch Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage, prüfte der Gemeindekirchenrat der Paulusgemeinde diese Entscheidung erneut und hat Maaz ausgeladen. Im Folgenden dokumentieren wir die Kritik an Hans-Joachim Maaz.