AfD-Kundgebung in Halle: Zehnmal so viele Menschen bei Gegenprotest

In Halle (Saale) haben sich am Donnerstag, den 24. November 2022 an Protesten gegen eine Kundgebung der AfD gut zehnmal so viele Personen beteiligt, wie bei der Veranstaltung der extrem rechten Partei. Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage zeigte sich zufrieden mit dem Gegenprotest und ruft dazu auf, sich gegen eine Normalisierung der AfD einzusetzen.

Unter dem Motto „Keinen Frieden mit der extremen Rechten – unsere Alternative heißt Solidarität“ beteiligten sich in der Spitze nach Zählungen von Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage 750 Personen an dem Gegenprotest, der als Demonstration am August-Bebel-Platz startete, um am Riebeckplatz auf die Kundgebung der AfD zu treffen. An der Versammlung der extrem rechten Partei nahmen nach Zählungen von Halle gegen Rechts lediglich 75 Personen teil. Als Redner traten dort u.a. der Bundestagsabgeordnete Martin Reichard sowie der Landtagsabgeordnete Hans-Thomas Tillschneider auf.

Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage zeigte sich zufrieden mit dem Gegenprotest. „Wir danken den gut 750 Menschen, die sich heute an unseren Protesten beteiligt haben“, so Valentin Hacken, Sprecher von Halle gegen Rechts. „Zehnmal mehr Menschen als bei der extrem rechten AfD, das ist ein gutes Zeichen.“, so der Sprecher weiter. Das Bündnis betonte, dass Aufmärsche und Kundgebungen extrem rechter Parteien nicht normalisiert werden dürften. „Der Mörder von Dr. Lübcke gab an, dass für seinen Tatentschluss die Teilnahme an einer Demonstration der AfD wichtig war, rechte Demonstrationen tragen zu Radikalisierung bei und befördern rechte Gewalt“, so Valentin Hacken. Deswegen sei Gegenprotest dringend notwendig.

Der propagierte „Heiße Herbst“, welchen die extrem rechte Partei ausgerufen hatte, fand in Halle heute mangels Beteiligung nicht statt. Nach kaum mehr als einer Stunde beendete die AfD ihre Kundgebung wieder, Teilnehmer waren erkennbar verärgert, durchgehend in Hör- und Sichtweite mit dem Widerspruch des Gegenprotests konfrontiert zu sein.

 »Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage« ist ein überparteiliches Bündnis aus über 100 Einzelpersonen und mehr als 30 Organisationen aus Halle, das sich entschieden gegen die extreme Rechte, Rassismus, Antisemitismus und andere Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit sowie gegen jede Diskriminierung und für Zivilcourage einsetzt. Im Jahr 2017 wurde es als »Botschafter für Demokratie und Toleranz« durch das von den Bundesministerien des Inneren und der Justiz getragene BfDT ausgezeichnet.

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