Pressemitteilung – 7. Mai 2023

Erneute Kritik an Auftritt von Uwe Steimle in Halle (Saale)

In Halle (Saale) soll am 07. Mai 2023 zum wiederholten Mal der Kabarettist Uwe Steimle im Steintor-Varieté auftreten. Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage kritisiert den Auftritt unter Verweis auf antisemitische, rassistische und verschwörungsideologische Aussagen von Steimle sowie dessen Zusammenarbeit mit der extremen Rechten. Das Bündnis hat sich nun mit einem offenen Brief an die Betreiber des Steintor-Varietés gewandt.

Geschäftsführer der Betreibergesellschaft des Steintor-Varietés ist Rudenz Schramm, er ist auch Mitglied der Fraktion DIE LINKE im Stadtrat von Halle. Seit geraumer Zeit steht er in der Kritik aus der Partei für seine Unterstützung von Uwe Steimle. Auch einzelne Mitglieder der Fraktion hatten dies teils scharf kritisiert, Steimle stelle auf Grund seiner Reichweite eine größere Gefahr dar als der Neonazi Sven Liebich. Im Februar wurde Schramm mit großer Mehrheit aus dem Bündnis Halle gegen Rechts ausgeschlossen.

Uwe Steimle steht wegen seiner extrem rechten, rassistischen und antisemitischen Aussagen bereits seit Jahren in der Kritik, bereits 2019 hatte der MDR seine Zusammenarbeit mit Steimle beendet. Im vergangenen Jahr hatte Halle gegen Rechts eine Anlyse zu Steimle vorgelegt, die unter
www.halle-gegen-rechts.de/steimle nachgelesen werden kann. In seinem offenen Brief an die Betreiber des Steintor-Varietés schreibt das Bündnis u.a.:

“Rassistische Falschinformationen über Geflüchtete legen den Nährboden für Angriffe auf Geflüchtetenunterkünfte. Demokratischen Politiker*innen Zwangsarbeit oder sogar den Tod zu wünschen, dürfen Jene, die Wahlkreisbüros angreifen, als Motivationsrede verstehen. Das Schwadronieren von der westlichen Weltverschwörung gegen die Deutschen findet sich nicht nur bei Steimle, sondern auch bei den Attentätern von Halle und Hanau. Rechte, rassistische und antisemitische Gewalt beginnen nicht bei der Tat, sondern beim Wort.”

Im vergangenen Jahr hatten sich der Forderung nach Absage eines Auftritts von Steimle im Steintor-Varieté auch der Stadtvorstand von DIE LINKE, Linksjugend und Jusos angeschlossen. Der offene Brief wurde am Steintor-Varieté angebracht. Er endet mit einer Aufforderung an die Betreiber: “Rechten Kulturkämpfern zu helfen, macht die extreme Rechte stärker. Sie nehmen für sich in Anspruch, andere Ziele zu haben. Dann müssen Sie auch anders handeln.”

„Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage“ ist ein überparteiliches Bündnis aus über 100 Einzelpersonen und mehr als 30 Organisationen aus Halle, das sich entschieden gegen die extreme Rechte, Rassismus, Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sowie gegen jede Diskriminierung und für Zivilcourage einsetzt. Im Jahr 2017 wurde es als „Botschafter für Demokratie und Toleranz“ durch das von den Bundesministerien des Inneren und der Justiz getragene BfDT ausgezeichnet. 

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