Pressemitteilung – 14. September 2024

Neonaziaufmarsch gegen Christopher-Street-Day in Halle (Saale) verhindert

Zum heutigen Christopher-Street-Day (CSD) in Halle (Saale) hatten verschiedene neonazistische Gruppierungen zu Gegenaktionen mobilisiert. In sozialen Netzwerken wurden dazu auch Gewaltaufrufe verbreitet. Doch geplante Aufmärsche und Kundgebungen in der Nähe des CSD konnten in Folge von Gegenprotesten nicht stattfinden. Halle gegen Rechts sieht darin einen ermutigenden Erfolg im Kampf gegen Rechts.

 

Versammlungen und Veranstaltungen rund um den Christopher-Street-Day (CSD) sind insbesondere in Ostdeutschland zunehmend Angriffen durch Neonazis und andere extrem Rechte ausgesetzt. Auch für den diesjährigen CSD in Halle (Saale) hatte es Aufrufe von neonazistischen Gruppen gegeben, gegen den CSD auf die Straße zu gehen. Auch Aufrufe zu Gewalt gegen dessen Teilnehmende waren im Vorfeld öffentlich geworden.

 

Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage hatte daher gemeinsam mit dem CSD Halle zu Solidarität mit dem CSD und zu Gegenprotesten gegen die neonazistische Mobilisierung aufgerufen. Insgesamt mehr als 300 Personen waren dem Aufruf an mehreren Orten in der Stadt gefolgt und stellten sich Neonazis und anderen extrem Rechten gewaltfrei entgegen. In der Folge konnten diese ihren Startpunkt am Hauptbahnhof Halle (Saale) nicht verlassen, ein geplanter Aufmarsch und eine Kundgebung unter Beteiligung unter anderem der Jungen Nationalisten (JN) in der Nähe des CSD fanden nicht statt. Teile der etwa 80-100 Neonazis traten deutlich erkennbar aggressiv auf, in Redebeiträgen wurden Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter* und queere Menschen herabgewürdigt.

 

„Wir danken allen, die sich heute Neonazis in Halle entgegen gestellt haben“, so Katharina Hindelang, Sprecherin von Halle gegen Rechts. „Wir sind extrem rechter und neonazistischer Bedrohung nicht hilflos ausgesetzt, sondern können uns gemeinsam dagegen wehren. Wo sich genug Menschen zusammentun und Neonazis entgegentreten, wird deren Bedrohungsmacht gebrochen“, erklärt sie weiter. „Das kann und sollte uns Mut machen für die kommenden Monate. Die praktische Solidarität heute hat wieder gezeigt: Wo wir uns gemeinsam gegen Rechts organisieren, können wir einen Unterschied machen“, so die Sprecher:in.

 

„Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage“ ist ein überparteiliches Bündnis aus über 100 Einzelpersonen und mehr als 30 Organisationen aus Halle, das sich entschieden gegen die extreme Rechte, Rassismus, Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sowie gegen jede Diskriminierung und für Zivilcourage einsetzt. Im Jahr 2017 wurde es als „Botschafter für Demokratie und Toleranz“ durch das von den Bundesministerien des Inneren und der Justiz getragene BfDT ausgezeichnet.