Rückblick & Auswertung


„Nazis entgegentreten! Dem Rechtsextremismus nicht die Straße überlassen!“


Ausgesprochen frühzeitig hatte die „Brigade Halle“ ihren Neonaziaufmarsch für diesen Tag öffentlich gemacht und beworben, zudem in rechten Kreisen etwas bekanntere Redner wie Michel Fischer und Alexander Kurth von „Die Rechte“ und David Köckert, den ehemaligen NPD-Stadtrat von Greiz und jetzigen Thügida-Organisator eingeladen. Geholfen hat es ihnen nicht, sie bekamen gerade etwas um die 100 Personen zusammen.

Während die Rechten um 16 Uhr von der Eselsmühle aus ihren Aufmarsch durch die Neustadt beginnen wollten, war die Fahrrad-Demo, welche um 15 Uhr am Hallmarkt mit gut 300 Personen gestartet war, bereits längst unterwegs und um die verschiedenen Info-Punkte in der Neustadt hatten sich ebenfalls Personen eingefunden. Insgesamt gehen wir von über 500 Teilnehmenden bei den Gegenprotesten aus, zu denen neben Halle gegen Rechts auch weitere Gruppen aufgerufen hatten.

Durch diverse Blockaden an verschiedenen Stellen in der Neustadt war die Kundgebung der Rechten „gegen Asylmissbrauch“ gezwungen, an leerstehenden Plattenbauten und durch Niemandsland zu ziehen, insbesondere konnten sie nicht auf der Magistrale marschieren. Dank der engagierten Teilnehmenden der Gegenproteste wurde ihnen nicht die Straße überlassen, sondern mit zivilem Ungehorsam genommen. Die Parolen der Neonazis wurden im Grünen versenkt, wie ihre gesamte Kundgebung.

Aus Sicht von Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage hat sich das Aktionskonzept bewährt, durch diverse strategische Kundgebungspunkte rund um die vermutete Route und die Fahrrad-Demo den Rechten die Straße und die Öffentlichkeit zu nehmen. Den Polizeieinsatz haben wir haben diesem Tag als größtenteils angemessen erlebt, bei einzelnen Zwischenfällen versucht, die Betroffenen zu unterstützen.

„Es ist durch die engagierten Proteste gelungen, dass nicht die Neonazis den öffentlichen Raum dominiert haben, sondern der Widerstand gegen sie“, so Clemens Wagner, Sprecher von Halle gegen Rechts. „Die Teilnehmenden der Gegenproteste haben sich aktiv jenen widersetzt, die den Wert eines Menschen von seiner Herkunft abhängig machen und für ein völkisch-nationalistisches Deutschland kämpfen“, so der Sprecher weiter.

Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage hatte in seinem Aufruf mit Blick auf die Ergebnisse der Landtagswahlen jedoch auch betont, menschenfeindlichen Einstellungen und anti-modernen Reflexe in der gesellschaftlichen Mitte ebenso vehement zu widersprechen und diesem Angriff auf ein Leben in in Freiheit die Grund- und Menschenrechte entgegenzusetzen. Die Proteste in der Neustadt waren aus Sicht des Bündnisses klar und deutlich. So klar und so deutlich muss der Widerspruch auch gegen menschenfeindliche Politik werden, die weniger dumpf daher kommt, so das Bündnis.

Wir möchten an dieser Stelle allen danken, die sich den Gegenprotesten angeschlossen haben und für einen erfolgreichen Tag in Halle-Neustadt gesorgt haben! Ihr ward klasse! Besonderer Dank geht an alle jene, die Kundgebungspunkte übernommen haben, in Blockaden saßen, extra an diesem Tag nach Halle angereist sind und in anderer Weise die aufwändigen Proteste unterstützt haben!

Jusos Halle (Saale), GRÜNE JUGEND Halle (Saale), Linksjugend solid Halle, Roter Stern Halle, Friedenskreis Halle e.V., NO Halgida - Für ein weltoffenes Halle, Leipzig nimmt Platz, Landesstudienkolleg Halle, ai-Hochschulgruppe Halle, IG Metall Halle, GEW Halle.

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